Die Zeit von März-Mai ist für viele Schülerinnen und Schüler eine Zeit voller Bangen, Ängsten und zugleich auch Hoffnungen, denn bei vielen stehen wichtige Abschlussprüfungen an. Auch in der letzten Woche kam eine Schülerin mit großer Prüfungsangst zu mir. Die anstehenden Prüfungen raubten ihr im wahrsten Sinne des Wortes den Schlaf. „Ich würde die Gedanken so gerne ablegen“, äußerte sie im Gespräch mit mir. Dies klang meines Erachtens sehr plausibel. Mir gefiel vor allem das Wörtchen „ablegen“, das mich zu folgender Idee brachte: „Wenn Sie heute Abend zu Bett gehen, dann legen Sie den Gedanken an Ihre Matheprüfung mit Ihrem Pulli, den Sie ja auch vor dem Schlafen ausziehen, ab. Mit Ihrer Hose bleibt auch der Gedanke an die Deutsch-Prüfung liegen. Stellen Sie sich genau vor, wo die Gedanken in Ihrem Zimmer liegen oder hängen und streifen Sie einen nach dem anderen wie Ihre Kleidung ab. Sollten Sie im Bett merken, dass der eine Gedanke noch da ist, dann legen Sie ihn an seinen Platz zurück, wie eine Uhr, die Sie ja vielleicht auch öfter mal vergessen abzumachen. Machen Sie dies so lange, bis der Schlaf kommt.“ Die Schülerin ging nach Hause. Gestern kam eine Mail. In dem Bett meiner Klientin ist gedankentechnisch Ruhe eingekehrt. Auch wenn sie sich manchmal etwas komisch bei ihrem „kleinen Abendritual“ vorkommt, fühlt sie sich sicherer und möchte nur noch einmal kurz vor den Prüfungen kommen. Ich wünsche Ihr und allen anderen Schülerinnen und Schülern eine gute nächste Prüfungszeit und freue mich über diese gute Entwicklung!
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